SEO – längst mehr als „nur“ Suchmaschinenoptimierung
Wir reisen zurück in das Jahr 1994. Das war die Geburtsstunde von WebCrawler – der ersten Suchmaschine, die jedes einzelne Wort auf einer Website indizieren konnte. Zwei Jahre später gründeten Larry Page und Sergey Brin BackRub, den Vorgänger von Google.
Raus aus den Kinderschuhen
Zwischen 1999 und 2009 nahmen Algorithmen an Fahrt auf. Schon bald waren die Kinderschuhe zu klein geworden: Es folgten große Fußstapfen, welche die Grundlage für das heutige Seiten-Ranking legten. Schnell bewegte man sich weg von der exakten Übereinstimmung von Keyword und Suchergebnis und maß nutzerrelevanten Inhalten eine größere Bedeutung bei. Fortan beschäftigten sich Webexperten mit Meta-Schlüsselwörtern, Meta-Titeln, Hyperlinks und nahmen auch die Seiten-Struktur und Keyword-Dichte genauer unter die Lupe, um bessere Positionen in den Suchmaschinen zu bekommen.
Pubertäre Ausbrüche mit Folgen
Gewitzte Köpfe der Branche beeinflussten gezielt Parameter der Algorithmen und erzielten so Top-Positionierungen innerhalb des Suchmaschinen-Rankings. Sogenanntes Link-Farming hatte Hochkonjunktur: Es wurden Links verkauft, gekauft und getauscht, um der Suchmaschine eine höhere Seitenrelevanz vorzugaukeln. Auch die Kommentarspalten strotzten vor wilden, kontextlosen Linksammlungen. Zahlreiche Gastbeiträge schossen im Sekundentakt aus den Backends– meist ohne erkennbaren Mehrwert für den Nutzer oder ohne inhaltlichen Anker zur Mutterseite und anderen Beiträgen.
Eine weitere Methode war die unnatürliche Ansammlung von Keywords im Fließtext, das sogenannte Keyword-Stuffing. Möglichst oft integrierte man entscheidende Schlüsselworte im Text – mit kleineren Abwandlungen oder in Form von Synonymen. Das führte zum Teil zu unlesbaren Texten von schlechter Qualität.
Andere Suchmaschinen-Cracks versteckten ganze Textinhalte. Man platzierte Schlüsselwörter oder ganze Phrasen im nicht sichtbaren Bereich auf einer Website oder gestaltete die Textbausteine für den Nutzer unsichtbar. Früher wurden diese Texte beim Crawlen berücksichtigt, und erzielten somit einen höheren Rang.
Die heutigen Algorithmen strafen diese Black-Hat-Methoden konsequent ab. Text-Hiding und Link-Farming werden als Spam-Versuche gewertet und verstoßen gegen die Qualitätsrichtlinien von Google.
Die Professionalisierung: SEO wird erwachsen
Allen Suchmaschinen voran erkannte Google, dass weitaus komplexere Parameter notwendig sind, um die Zufriedenheit der Nutzer zu gewährleisten.
Der Suchmaschinen-Gigant schreibt zwischen 2010 und 2012 entscheidende Kapitel der Erfolgsgeschichte. Mit den Panda- (2011) und Penguin-Updates (2012) tätigte Google eine deutliche Kampfansage gegen unlautere Black-Hat-Methoden zur Suchmaschinen-Optimierung.
Einige Marken trafen die Updates besonders hart: Beispielsweise wurden BMW.de und Expedia.de aus den Suchmaschinenergebnissen entfernt, weil sie die neuen Regeln nicht schnell genug umsetzten. Insgesamt waren ca. zwölf Prozent der Suchabfragen beim ersten Panda-Roll-Out betroffen. Seit 2016 ist Panda fester Bestandteil des Kern-Algorithmus und wird stetig weiterentwickelt. Er belohnt Websites mit einzigartigen und hochwertigen Inhalten. „Content is King“ zählt seitdem zu den wichtigsten Leitsätzen bei der Entwicklung suchmaschinenfreundlicher Websites. Penguin hingegen kümmert sich bis heute um den unnatürlichen Link-Aufbau und das Keyword-Stuffing.
Google RankBrain: lebenslanges Lernen dank KI
Den nächsten konsequenten Schritt in Richtung Nutzerzufriedenheit tätigte Google 2015 mit der Einführung von Google RankBrain. Machine Learning und KI rückten in den Fokus. Damit reagierte das Suchmaschinen-Unternehmen auf die zunehmende Verbreitung von Sprachassistenten, um beispielsweise ganze Suchphrasen besser verarbeiten zu können. Seit dem BERT-Update 2019 spielt die Nutzerintention eine noch größere Rolle: Suchanfragen werden in einem bestimmten Kontext betrachtet. Neben der mobilen Optimierung von Websites gewinnt vor allem die Page Experience nach den jüngsten Google-Updates 2021, also das Seiten-Erlebnis der Nutzer, an Bedeutung.
Handwerk heute: SEO-Experte als eigenständiger Beruf
Über die letzten Jahre hat sich der „Suchmaschinen-Experte“ zu einem festen Berufsbild etabliert. Denn: Wer online gesehen werden möchte, kommt an Google nicht mehr vorbei. Verschiedenste Parameter wirken sich auf den hochkomplexen Algorithmus aus und dieser entscheidet, welche Webseite auf der ersten Seite der Google-Ergebnisse angezeigt wird.

Ausblick: „SEO ist so wichtig wie die Inhalte selbst“
Diesen Satz von Wendy Piersall sollte sich jeder Webseiten-Betreiber gut einprägen: „Google only loves you, when everybody loves you first”. Er beschreibt die wesentlichen Erfolgsschlüssel für eine optimale Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Wer folgende Punkte beachtet, braucht sich nicht vor zukünftigen Suchmaschinenoptimierungen fürchten:
- Nutzererlebnis optimieren: Fühlen sich Nutzer wohl, honoriert dies auch der Google Ranking-Algorithmus.
- Fokus auf großartige Inhalte, die Nutzerperspektive ist entscheidend und nicht die eigene!
- Alle Inhalte sollten mobil-optimiert werden.
- Die Suchintention der Nutzer wird mit jedem Update wichtiger, das bedeutet auch vermehrt auf längere Suchphrasen zu optimieren, damit auch Sprachassistenten den Kontext verstehen.
Fortsetzung folgt. Im zweiten Teil unserer SEO-Serie werden wir praktischer: Sie erhalten hilfreiche Tipps zur Suchmaschinen-Optimierung und erfahren alles über die neusten SEO-Trends.
Haben Sie Fragen zur Webseitenoptimierung oder interessieren Sie sich allgemein für strategische Konzepte rund um Suchmaschinenoptimierung? Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Schreiben Sie eine E-Mail an unsere Expertin für digitale Vermarktung und Strategie Lisa Weidner. Wir überlegen gern gemeinsam, wie wir kreative Lösungen für Ihre Fragestellungen entwickeln können.
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