Clubhouse – viel Lärm um nichts oder DAS neue Ding?
Hier kommt nur rein, wer eingeladen wird: Clubhouse ist das Trendthema schlechthin. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über den neusten Clubhouse-Hype und wie Sie Social-Audio für Ihr Unternehmen nutzen können.
Was ist das besondere an Clubhouse?
Clubhouse ist eine audio-basierte Plattform, die sich an den Podcast-Trend anschließt – ein Podcast in Echtzeit sozusagen. Personen treffen sich in virtuellen Räumen und sprechen miteinander. Einfach nur zuhören? Das geht natürlich auch! Clubhouse versteht sich als logische und konsequente Weiterentwicklung des aktuellen Audio-Booms und als Antwort auf die Corona-Pandemie. Mehr als 26 Millionen Menschen in Deutschland lieben Audio-Formate, davon hören über 10 Millionen regelmäßig Podcasts. Aus Audio-Boom wird Audio-Alltag – und das hat auch Clubhouse erkannt. Vor allem das Bedürfnis nach Interaktionen mit anderen Menschen kommt Social-Audio zugute. Digitale Lösungen wie Clubhouse wurden zum sozialen Anker während des Lockdowns. Der innige Wunsch, anderen nah zu sein und fachliche oder zwischenmenschliche Gespräche zu führen, wird in den virtuellen Gesprächsrunden erfüllt.
Neben der gestiegenen Nachfrage nach Audio-Content verspricht die App vor allem eines: den Zutritt zu einem exklusiven Nutzerzirkel. Bisher können sich nur iPhone-Nutzer an Clubhouse-Gesprächen beteiligen. Eine Android-Version ist derzeit noch nicht verfügbar. Außerdem kann man dem Zirkel nur beitreten, wenn man von einem Mitglied eingeladen wird. So erklärt sich auch der spontane Hype um die Plattform: Die Nutzer haben Angst, etwas zu verpassen. Dieses Phänomen hat sich im digitalen Sprachgebrauch als FOMO (fear-of-missing-out) einen Namen gemacht und beschreibt eine Art sozialen Druck, ständig online sein und die neusten Trends mitzugestalten zu müssen.
So können Sie Clubhouse strategisch in Ihr Marketing einbinden
Clubhouse eröffnet neue Kommunikationswege: Die noch recht junge Form der digitalen Echtzeit-Kommunikation vermittelt den Eindruck, Teil eines echten Gesprächs zu sein. Experten aus verschiedenen Bereichen diskutieren live miteinander und reichen sich das virtuelle Mikrofon in die Hand. Das eröffnet die Möglichkeit an digitalen Experten-Talkshows, aber auch an gemütlichen Kamingesprächen oder ergiebigen Therapie-Runden teilzunehmen, ohne das Haus verlassen oder sein Gesicht zeigen zu müssen. Dadurch sinkt die Hemmschwelle, die beispielsweise bei Videokonferenzen entsteht. Menschen können sich jetzt unverbindlich in Gesprächsräume beamen und währenddessen – ganz nebenbei – kochen, baden oder Wäsche aufhängen. Außerdem haben diese die Gelegenheit mit Personen in Kontakt zu treten, die sie normalerweise im realen Leben nie treffen würden, beispielsweise Politiker, Promis oder Influencer.
Basierend auf klassischen Ansätzen des Personal Brandings, Content Marketings und der Mund-zu-Mund-Propaganda ergeben sich durch die interaktive Plattform Chancen für Marketing und Kommunikation. Durch den Fokus auf Echtzeit-Audio bieten sich einige direkte Vorteile: Dazu gehören der exklusive Zugang zu Experten, die Chance auf schnelles Feedback und der direkte, persönliche Austausch. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich jetzt als einer der Ersten zu positionieren und sich Aufmerksamkeit zu verschaffen, da die Plattform noch am Anfang steht. Haben Sie spannende Themen oder Gesprächspartner in Ihrem Unternehmen werden Sie bei Clubhouse schnell ein interessiertes Publikum finden und gewinnbringende Diskussionen führen – unabhängig von Unternehmensgröße und Markenbekanntheit. Aber auch für die digitalen Talkrunden gilt: Netzwerken und regelmäßig Präsenz zeigen.
Wie Sie Clubhouse praktisch nutzen:
(1) Positionieren Sie sich als Experte!
Lassen Sie andere an Ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen teilhaben und bringen Sie sich und Ihr Unternehmen ins Gespräch. Profitieren Sie von der Expertise Ihrer Gesprächsteilnehmer und nutzen Sie die Gelegenheit, erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen Ihrem Publikum vorzustellen. So generieren Sie Aufmerksamkeit und bauen Vertrauen zu potenziellen Kunden auf.

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(2) Bieten Sie potenziellen Kunden eine Service-Plattform!
Beantworten Sie häufig gestellte Fragen zu Ihren Produkten und erfahren Sie mehr über die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen. Der direkte Kontakt zu Ihren Kunden macht Ihre Marke zugänglich und transparent.
(3) Beziehen Sie die Community ein. Doch Vorsicht: Ein Talk ist keine Werbeveranstaltung.
Die Vermittlung von Mehrwert und Wissen hat oberste Priorität. Aber: Probieren Sie sich ruhig aus! Sie sind Head of Marketing bei einem Start-up für Fitnesskleidung? Dann gründen Sie doch einen Channel zum Thema Laufen und veranstalten Sie regelmäßige Talks. Dadurch knüpfen Sie Kontakte zu anderen Sport-Interessierten oder zu potenziellen Business-Partnern und erfahren durch direkten Austausch, was Ihre Zielgruppen bewegt. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Mit offensiver Werbung sollten Sie sich allerdings zurückhalten: Die Nutzungsbedingungen von Clubhouse untersagen Produktplatzierungen.
(4) Sie sind offen für überraschende Bewerbungsgespräche? Los geht’s!
Sie lieben unkonventionelle Dinge? Dann organisieren Sie einen Clubhouse-Bewerber-Talk. Entweder, um sich selbst als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren oder, um im Rahmen spannender Diskussionen mit Interessenten das Potenzial der zukünftigen Kollegen herauszufinden.
(5) Video, Audio, ganz egal – Hauptsache digital!
Mit Webinaren und Podcasts kennen Sie sich schon gut aus? Dann werden Sie Clubhouse lieben! Social-Audio verknüpft den Wissensaspekt von Webinaren mit dem ortsunabhängigen Genuss eines Podcasts. Positionieren Sie sich als Meinungsführer oder lassen Sie andere Experten in breitgestreuten Bereichen sprechen. Heben Sie Webinare auf eine neue Ebene.
(6) Social Networking: Halten Sie nach Kooperationen Ausschau.
Wo Sie als Experte mitreden, reden auch andere Experten mit. Das ist Ihre Chance! Knüpfen Sie Kontakte zu potenziellen Business-Partnern und vergrößern Sie Ihr Netzwerk. Folgen Sie interessanten Persönlichkeiten aus Ihrer Branche und beobachten Sie, in welchen Räumen diese sprechen. Das ist Ihre Möglichkeit in direkten Kontakt zu treten.

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Das ist Ihre Zielgruppe
Im deutschsprachigen Raum sind derzeit vor allem Gründer, Marketing-Experten und Personen aus der Tech-Branche anzutreffen. Eine Studie von Civey im Auftrag der Universität Duisburg-Essen zeigt: Es ist in erster Linie die Bildungselite der Großstädter, die sich als Zielgruppe auf Clubhouse tummelt. Laut der Studie haben bisher 3 Prozent aller Befragten die App Clubhouse genutzt. Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es 5,9 Prozent. Politik und Gesellschaft sind zudem die relevanten Themen, die die Clubhouse-Nutzerinnen und -Nutzer am meisten interessieren, dicht gefolgt vom Thema Wirtschaft.
Social-Audio: kurzer Hype oder Dauerbrenner?
Zum langfristigen Potenzial von Clubhouse sind Experten geteilter Meinung:
Momentan ist der Kreis der Anwender recht klein, da die App schlichtweg nicht jedem Smartphone-Inhaber zugänglich ist. Laut Nutzungsbedingungen ist zudem das Platzieren von Werbung aktuell verboten. Hinzu kommt die Warnung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz), die gravierende Mängel bei Datenschutz, den AGB und dem Impressum feststellte. Sollte sich die App den aktuellen Widrigkeiten zum Trotz durchsetzen, hat sie großes Potenzial. So bietet sie beispielsweise die Möglichkeit, abhängig vom Geschäftsmodell und der Zielgruppe Ihres Unternehmens, durch Einbinden in Ihre strategische Kommunikation die Bekanntheit Ihres Unternehmens zu steigern. Fakt ist: Social-Audio wird sich genau wie das 24-Stunden-Story-Format langfristig etablieren.
Social-Audio als Form der Kommunikation entwickelt sich schon jetzt plattform-übergreifend weiter: So hat Clubhouse bereits Wettbewerber, gegen die es sich zu behaupten gilt, wie beispielsweise Stereo oder Twitter Spaces. Auch Facebook arbeitet bereits intensiv an einer Social-Audio-Integration.
Fazit: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – und erschließt neue Zielgruppen.
Das Thema Social-Audio wird bleiben, steht aber noch am Anfang und auch über Monetarisierungsansätze wird bereits diskutiert. Daher sollten Sie sich jetzt schon die Frage stellen, wie Sie das Format Social-Audio strategisch in Ihr Marketing und in Ihre Unternehmenskommunikation einbinden können. Vielleicht erkennen Sie eine Chance, Ihre Expertise in spannenden Talks zu präsentieren und wichtige Kontakte zu knüpfen.
Sie sind inspiriert und wollen Clubhouse testen? Nichts hält Sie davon ab. Ob sich die Social-Audio-Plattform in Ihrem Marketingmix oder im Rahmen Ihrer Kommunikationsstrategie bewährt, können Sie nur herausfinden, in dem Sie das Experiment wagen.
Haben Sie Fragen zur Nutzung von Social-Audio oder interessieren Sie sich allgemein für strategische Konzepte rund um die sozialen Medien? Wir stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung. Schreiben Sie eine E-Mail an unsere Expertin für strategische Markenkommunikation Lisa Weidner. Wir überlegen gern gemeinsam, wie wir kreative Lösungen für Ihre Fragestellungen entwickeln können.
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